Sparen im Alltag: So können Fenster dabei helfen

Wer im Alltag Kosten bei der Innenraumklimatisierung sparen möchte, muss die ersten Vorbereitungen bereits beim Bau von Gewerbe- und Wohnimmobilien treffen oder bei der Besichtigung von potenziellen Mieträumen einen genaueren Blick auf die vorhandenen Fenster werfen. Doch allein die optimale Auswahl der Fenstertechnik reicht nicht aus. Über das Ausmaß der erzielbaren Ersparnis entscheidet auch das Lüftungsverhalten.

Fenster kaufen: Was ist mit Blick auf Einsparungen wichtig?

Die Dreifachverglasungen für moderne Kunststofffenster und Aluminiumfenster haben sich schnell durchgesetzt. Das ist auch nicht verwunderlich, denn sie bringen gegenüber der Doppelverglasung einen um bis zu 0,5 W/(m²·K) niedrigeren Ug-Wert mit. Die Abkürzung Ug-Wert steht für den Wärmedurchgangskoeffizienten. Er gibt Auskunft, mit welchen Wärmeverlusten bei einem Fenster gerechnet werden muss. Das heißt, je niedriger der Ug-Wert ausfällt, desto weniger Wärmeenergie geht als sogenannter Transmissionsverlust verloren. Umso geringer fällt auch die Menge Energie aus, die für eine optimale Innenraumklimatisierung aufgewendet werden muss. Dabei spielt mittlerweile nicht nur der Wärmeverlust im Winter eine Rolle, denn der Wärmedurchgang funktioniert auch umgekehrt. Eine gut isolierende Verglasung reduziert deshalb zusätzlich die Menge Wärme, die an heißen Sommertagen von draußen in die Innenräume eindringen kann. Dieser Aspekt gewinnt durch die sich immer stärker zeigenden Folgen des Klimawandels stetig an Bedeutung.

Warme Kante: Was verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung?

Wer sich für einen Neubau oder eine Sanierungsmaßnahme zur Einsparung von Energie entschlossen hat und Fenster von Fensterhandel.de kaufen möchte, trifft in den Produktbeschreibungen auch auf den Begriff „warme Kante“. Diese Modelle präsentieren sich nicht mit den altbekannten Aluminiumprofilen zwischen den einzelnen Scheiben. Sie sorgen bei älteren Fenstern für Wärmebrücken (im Volksmund auch Kältebrücken genannt). Die Folge sind Energieverluste, angelaufene Scheiben und ein erhöhtes Schimmelrisiko. Der Zusatz „warme Kante“ bedeutet, dass diese Kunststofffenster zwischen den Scheiben Abstandshalter aus Kunststoff besitzen. Als „warme Kante Premium“ werden Modelle vermarktet, bei denen die Abstandshalter aus Edelstahl bestehen und vor der Montage mit einer Kunststoffbeschichtung versehen wurden.

„Vater Staat“ beteiligt sich an der energetischen Sanierung

Einen wichtigen Fakt sollten alle Sanierungswilligen kennen. Wer die thermische Isolierung der Gebäudehülle im Rahmen einer energetischen Sanierung verbessern möchte, kann sich Zuschüsse von „Vater Staat“ holen. Die Höhe dieser Förderungen ist nicht unbedeutend, denn immerhin können Sanierungswillige bis zu 20 Prozent der notwendigen Investitionen in neue Fenster sparen. 15 Prozent gibt es als Basis. Zusätzliche 5 Prozent Zuschuss sind möglich, wenn die Sanierung über das Programm „Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude“ förderfähig ist. Ansprechpartner bei der Planung eines Fenstertauschs als Einzelmaßnahme ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz BAFA).

Es muss auch niemand befürchten, dass große Investitionen für eine solche Förderung notwendig sind. Der Gesetzgeber hat für den Zugang eine Mindesthöhe der Investitionssumme von 2.000 Euro (Bruttobetrag) angesetzt. Natürlich gibt es eine Deckelung, aber sie ist für Mehrfamilienhäuser mit einem Betrag von 600.000 Euro pro Jahr und Gebäude sehr hoch angesetzt. Einen zweiten „Deckel“ gibt es bei der maximal förderfähigen Investitionssumme pro Kalenderjahr und Wohneinheit. Sie wurde auf einen Betrag von 60.000 Euro festgelegt.

Gute Fenster allein bringen nicht das Maximum der Einsparungen

Die Fenstertechnik selbst ist nur ein Aspekt bei der Reduzierung des Energiebedarfs. Hinzu kommt ein optimales Lüftungsverhalten. Dabei spielt die sogenannte Querlüftung eine wichtige Rolle. Bei dieser Art des Lüftens wird die Luft im Raum besonders schnell ausgetauscht. Im Winter ist dadurch der Wärmeverlust durch die Frischluftzufuhr geringer als beim Öffnen einzelner Fenster über einen längeren Zeitraum hinweg. Der Grund liegt klar auf der Hand. Bei der Kurzlüftung kühlen die Möbel, Wände, Decken und Böden nicht aus. Nach dem Schließen der Fenster sorgt die dort gespeicherte Wärme, dass in den Räumen die Wohlfühltemperatur sehr schnell wieder erreicht wird.

Die optimale Lüftung im Sommer stellt besondere Ansprüche. Das resultiert aus der Tatsache, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit als kalte Luft speichern kann. Wer nach einem Gewitterschauer durch Wohngebiete schlendert, wird feststellen, dass viele Menschen unmittelbar nach dem Regen oder teilweise sogar noch während der Regenschauer die Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren öffnen. Damit gelangt enorm viel Feuchtigkeit in die Innenräume. Deshalb ist diese Lüftung falsch. Besser ist es, erst am späten Abend oder in den sehr frühen Morgenstunden zu lüften. Auch dabei bietet die Querlüftung Vorteile.

Warum ist die Luftfeuchtigkeit ein wichtiger Aspekt?

Die Qualität der thermischen Isolierung der Fenster, Türen und Außenwände sowie die vorhandenen Temperaturunterschiede zwischen den Innenräumen und den Außenbereichen entscheiden nicht allein über den Energiebedarf bei der Innenraumklimatisierung. Je höher die relative Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen ist, desto größer ist der Energiebedarf für die Erwärmung oder Kühlung der Luft. Zudem fördert feuchte Luft die Schimmelbildung. Ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent steigt das Schimmelrisiko sprunghaft an und ab 70 Prozent gilt die Schimmelbildung als unvermeidlich. Der Zielwert sollte deshalb um die 50 Prozent liegen. Das lässt sich über eine Kontrolle mit digitalen Messgeräten erreichen, die schon für kleines Geld erhältlich sind.

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