Katze im Haushalt
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Katze hat Haarausfall – Gründe für starken Fellverlust bei Katzen

Katze sitzt am Baum
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Katzen haaren, mal mehr und mal weniger. Die losen Haare, die sich auf Teppichen und auf der Kleidung des Besitzers ansammeln, sind nervig, doch kein Grund zur Besorgnis. Anders sieht es aus, wenn sich das Haarbild nachteilig verändert. Wirkt das Fell stumpf, tauchen kahle Stellen im Fell auf oder schimmert die Haut durch das Deckhaar, können dies Anzeichen für eine Erkrankung sein.

Das Fell ist der Spiegel der Gesundheit

Bei vielen Tierarten lässt der Fellwuchs auf den Gesundheitszustand der Tiere schließen. So besitzen gesunde und vitale Katzen zumeist ein weiches, flauschiges Fell, welches im Licht durchaus glänzen kann, wie die berühmte Speckschwarte. Stumpft das Fell ab und sieht unschön aus, kommen mehrere Gründe in Betracht. Aufatmen können Sie als Tierhalter, wenn Ihre Katze eine schwere Krankheit oder Operation hinter sich hatte. Der durch die Erkrankung entstandene Stress spiegelt sich gerne im Fell wieder. Auch nach einer Trächtigkeit verlieren einige Katzen übermäßig Fell, bis sich die Hormonproduktion auf den neuen Zustand umstellt.

Was sich hinter dem vermehrten Fellverlust verbergen kann

1. Pilzerkrankungen:

Katzen können, ebenso wie Hunde, Kleintiere und Menschen unter Hautpilz leiden. Ein gutes Erkennungszeichen ist der kreisrunde Ausfall der Haare. Die Haut wirkt gerötet, schorfig und die Katze kratzt sich häufig. Eine Pilzerkrankung wird vom Tierarzt mithilfe eines Abklatsches erkannt. Zur Behandlung stehen cortisonhaltige Medikamente, Salben und Tinkturen zur Verfügung. Hautpilz bricht häufig aus, wenn das Immunsystem der Katze geschwächt ist oder der Hormonhaushalt Mängel aufweist. Leidet die Katze vielfach unter Pilzinfektionen, die übrigens auf Menschen übertragbar sind, sollte die Ursachenforschung unbedingt in die Behandlung miteinbezogen werden.

2. Parasitenbefall:

Parasitenbefall trifft maßgeblich Freigänger und Katzen, die viel mit Hunden oder auch Kleintieren in Kontakt kommen. Flöhe und Milben sind in gewöhnlichen Haushalten kein Anzeichen von schlechter Hygiene, sondern können vom Hund mit in die Wohnung gebracht oder mit Heu oder Stroh für Kleintiere eingeschleppt werden. Für die Behandlung eignen sich Floh- und Milbenmittel, die, je nach Produkt, in das Fell eingerieben werden. Die alleinige Behandlung der Katze genügt allerdings nicht. Stattdessen muss die ganze Wohnung mit speziellen Mitteln gereinigt werden.

3. Psychische Hintergründe:

Auch Katzen leiden unter Stress oder Unruhe. Das Unwohlsein kann zu einem vermehrten Putzreiz führen, der durchaus mit dem menschlichen selbstverletzenden Verhalten gleichgestellt werden kann. Einige Tiere gehen dazu über, sich selbst Haarbüschel auszureißen. In diesen Fällen hilft nur, den Stress der Katze zu minimieren und ihr Umfeld zu ändern. Vielleicht versteht sie sich nicht mit der Zweitkatze oder aber entwickelt die Zwangsstörung aus Langeweile, weil sie keinen Partner hat.

4. Allergien und Mangelerkrankungen:

Katzen leiden häufiger unter Allergien, als Besitzer glauben. Manche Katzen reagieren auf bestimmte Futterzusätze mit Durchfall – oder mit dem Verlust des Haarkleides. Mangelerkrankungen hängen ebenfalls oft mit der Fütterung zusammen. Besteht der Verdacht, sollte auf jeden Fall ein Tierarzt aufgesucht werden, um körperliche Erkrankungen auszuschließen. Viele Mangelerscheinungen lassen sich anhand eines Blutbilds erkennen. Wird auf eine durch das Futter ausgelöste Allergie getippt, hilft eine Ausschlussdiät. Bei dieser wird auf Zusatzstoffe im Futter verzichtet und über Wochen hinweg getestet, ob sich die Symptome bei bestimmten Futtersorten verbessern oder verschlimmern.

5. Stoffwechsel- und Hormonprobleme:

Selbst Katzen können unter einer verminderten Hormonproduktion oder einer Stoffwechselstörung leiden. Einzig der Tierarzt kann diese Erkrankungen diagnostizieren, daher ist zur Diagnose und zur Behandlung die Konsultierung des Arztes unumgänglich.

Bis wann ist der Haarausfall natürlich?

Wie jede Tierart mit Fellbesatz unterliegen auch Katzen dem Fellwechsel. Die Katze stößt im Frühjahr das ausgebildete Winterfell ab und im Herbst die kurzen Haare des Sommerfells. Meist ist das Deckhaar nicht betroffen, sondern der Haarverlust betrifft die Unterwolle. Ein gewöhnlicher Fellwechsel kann durchaus heftig ausfallen und bei einigen Katzen dazu führen, dass das Fell ungepflegt und fransig ausschaut. Dies trifft insbesondere auf ältere und Langhaarkatzen zu. Vergeht der Zustand innerhalb kurzer Zeit und wirkt das Fell ansonsten gesund, besteht erst einmal kein Grund zur Besorgnis.

Dem Haarausfall vorbeugen

Pflege und eine gute Fütterung sind das A und O, um Hautkrankheiten, Mangelerscheinungen und dem Haarausfall vorzubeugen. Die Pflege einer Katze beschränkt sich nicht ausschließlich auf die tägliche Reinigung des Katzenklos und auf die Fütterung. Allzu aufwendig ist sie dennoch nicht, da eine tägliche Kontrolle des Tieres bereits beim gewöhnlichen Streicheln erfolgen kann. Einfach nur mit den Händen durch das Fell fahren, fühlen, ob sich Knötchen oder Krusten auf der Haut befinden, genügt schon für einen ersten Überblick. Wenn Sie zudem das Fell bürsten und der Katze somit den Fellwechsel erleichtern, erkennen Sie in der Regel übermäßigen Fellverlust sehr schnell und sehen gleichzeitig, ob sich das Haarbild negativ verändert.

Eines sollten Sie als Katzenhalter dennoch immer im Hinterkopf behalten: Katzen leiden stumm und zeigen erst spät, wenn es ihnen schlecht geht. Eine regelmäßige Kontrolle des Felles kann schweren Erkrankungen vorbeugen oder helfen, diese rechtzeitig zu erkennen. Es gilt, dass der Tierarzt lieber einmal zu viel aufgesucht wird, als einmal zu selten.

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