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Naturholzmöbel – spezielle Pflegetipps zur Holzerhaltung

© ArtHdesign - Fotolia.com
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Naturholzmöbel gelten beinahe schon als das Nonplusultra unter den Möbeln. Aus gutem Grund, denn die oftmals naturbelassenen Möbelstücke schaffen ein angenehmes Raumklima, atmen, nehmen Gerüche auf und sorgen für eine lebendige Atmosphäre im Raum. Doch wer sich zum ersten Mal mit der Anschaffung der Möbelstücke beschäftigt, stößt auf ungeahnte Schwierigkeiten, die oftmals auf Unwissenheit beruhen. Denn Naturholzmöbel benötigen Pflege. Das Holz muss geschützt werden, um auch in vielen Jahren noch attraktiv auszusehen. Flecken oder Verschmutzungen lassen sich wesentlich schwerer entfernen, als bei üblichen Furnierholzmöbeln oder Möbeln, die überwiegend aus Pressspan bestehen. Nur, warum ist das so und auf welche Weise werden Vollholzmöbel überhaupt gepflegt?

Das Holz macht den Unterschied

Stets ist die Rede von Naturholzmöbeln. Nur bestehen doch die Schränke, Tische und Kommoden in der Wohnung ohnehin aus Holz, was also macht Vollholz zu so etwas Besonderem? Der Unterschied erklärt sich bereits in der Fertigung. Sicherlich sehen die meisten Möbel auf den ersten Blick nach Holz aus und im Kern verbirgt sich auch der natürliche Rohstoff. Dennoch werden übliche Möbelstücke überwiegend aus Pressspan hergestellt. Um dem Werkstoff, der nicht selten aus den Reststoffen der Holzindustrie besteht, eine relativ natürliche und attraktive Oberfläche zu verleihen, wird diese mit einem Furnier in Echtholzoptik überzogen. Die äußere Hülle besteht also aus Kunststoff – und ist daher überaus pflegeleicht.

Eine andere Möglichkeit, eine natürliche Optik zu erhalten, begründet sich in Lacken und Beschichtungen, die wiederum die Optik eines natürlichen Möbelstücks erzeugen sollen. Bei Naturholzmöbeln findet diese Technik keine Anwendung. Zum einen werden die einzelnen Möbelstücke vollständig aus gewachsenem Holz anstelle von Pressholz hergestellt. Es ist also nicht nötig, mittels Beschichtungen eine natürliche Optik zu erschaffen, denn die Maserung des Holzes ist bereits im Werkstoff selbst begründet. Doch genau hier liegen das Problem und die Bedürfnisse des Holzes begründet. Da die Oberfläche nicht speziell durch Kunststoffbeschichtungen geschützt ist, muss sie immer wieder gegen äußere Einflüsse geschützt werden. Hier noch einmal die Merkmale von Naturholzmöbeln:

  • komplett auf gewachsenem Holz
  • keine Kunststoffoberfläche
  • besondere Anforderungen an die Pflege

Die Pflege richtet sich am Material aus

Obwohl Echtholzmöbel grundsätzlich einer Pflege bedürfen, so gleichen sich Naturholzmöbel in ihrer Pflegeintensität nicht bis ins letzte Detail. Bereits die verwendete Holzart birgt einen unterschiedlichen Pflegeaufwand. Weiche Hölzer, beispielsweise Fichte, Kiefer oder Lärche, bieten von Grund auf eine geringere Widerstandskraft. Beispielsweise genügt schon das feste Drüberfahren mit dem Fingernagel über die Oberfläche, um einen Eindruck zu hinterlassen. Harte Hölzer wie Mahagoni, Buche, Eiche und Kirsche, gelten als sehr widerstandsfähig und kommen mit einem geringeren Schutz aus. Sicherlich müssen auch diese Hölzer mit der Zeit gepflegt werden, Beschädigungen durch Anecken, schwere Gegenstände, die auf der Oberfläche abgestellt werden oder Gebrauchsspuren treten jedoch wesentlich seltener auf. Neben der Holzart spielt die vom Hersteller durchgeführte Oberflächenbehandlung eine wichtige Rolle. Selbst Vollholzmöbel werden selten vollkommen naturbelassen verkauft. Die Oberfläche wird vom Hersteller gegen Feuchtigkeit geschützt und so behandelt, dass die Maserung besser zum Vorschein kommt. Hier gibt es die Möglichkeit, die Vollholzmöbel wahlweise zu lackieren, zu ölen oder auch zu brennen. Das Brennen hebt die Maserung hervor, die Oberfläche wird anschließend jedoch mit einem Lack verschlossen.

  • Fichte, Kiefer und Lärche sind als weiche Hölzer anfälliger für Kartzer und Macken
  • Harte Hölzer wie Mahagoni, Buche, Eiche und Kirschbaum sind robuster
  • die Oberflächenbehandlung durch den Hersteller spielt eine große Rolle

Die Pflege von Echtholzmöbeln im täglichen Gebrauch

Was nach viel Aufwand klingt, erweist sich im Alltag überhaupt nicht als zeitaufwendig oder umständlich. Tatsächlich bedeutet die Anschaffung von Echtholzmöbeln nicht, täglich oder wöchentlich mit speziellen Pflegeprodukten über die Möbel zu wienern und über Stunden den Schutz zu erneuern. Es genügt schon, Staub mit einem üblichen Staubtuch abzureiben. Lackierte Oberflächen vertragen mühelos ein feuchtes Putztuch, selbst geölte Möbel können mit einem handfeuchten Lappen gereinigt werden. Es sollte bei der regelmäßigen Reinigung jedoch auf scharfe Putzmittel verzichtet werden. Essig kann die Oberfläche angreifen und die Schutzwirkung des Öls oder des Lacks verringern. Welche Reinigung sich speziell für das eigene Vollholzmöbelstück empfiehlt, erfragen Sie möglichst vom Hersteller. Häufig reichen die oben genannten Prozeduren jedoch vollkommen aus.

  • regelmäßig trocken Staub wischen
  • lackierte und geölte Oberflächen lassen sich auch problemlos feucht (nicht nass!) abwischen
  • auf scharfe Reinigungsmittel (Essig, Chlor…) verzichten!

Besondere Pflege zur Erhaltung der Echtholzmöbel

Nun gibt es einen Unterschied, der gleichzeitig einen größeren Aufwand bedeutet, aber die Lebensdauer von alt und abgenutzt wirkenden Echtholzmöbel erheblich verlängert. Sieht eine Kommode aus Furnierholz durch das Abplatzen des Furniers unattraktiv aus, wird sie entsorgt. Dieselben Abnutzungserscheinungen an Echtholzmöbeln können aber mit einer Bearbeitung der Oberfläche nahezu beseitigt werden. Häufig genügt es schon, eine ehemals geölte Oberfläche neu zu ölen oder den Lack zu erneuern. Hierbei gilt, dass geölte Echtholzmöbel nach einer sorgfältigen Reinigung mühelos neu geölt werden können. Lackierte Möbel hingegen sollten zuerst vorsichtig abgeschliffen werden, um die alten Lackreste zu beseitigen. Weißt ein Möbelstück stärkere Beschädigungen auf, können diese eventuell komplett abgeschliffen werden, sodass die Holzoberfläche wieder glatt und eben erscheint. Bei sehr hochwertigen Stücken oder alten Möbeln, die bereits einen antiken Wert besitzen, empfiehlt sich die Einholung eines Expertenrats, um keine Fehler zu begehen. Gerade Eichen-, Teak- und Buchenmöbel können selbst nach Feuchtigkeitsschäden nochmals wunderbar restauriert werden und erstrahlen anschließend zwar nicht in einem ungebrauchten Glanz, versprühen aber einen uniquen Charme, der die Geschichte des Möbels zu erzählen weiß.

  • neue Ölung von Echtholzmöbeln nach Reinigung ist kein Problem
  • lackierte Möbel sollten vor der Erneuerung abgeschliffen werden
  • bei antiken Möbeln an einen Experten wenden

Naturholzmöbel im Außenbereich

Wer Vollholzmöbel im Außenbereich einsetzen möchte, sollte direkt auf Hölzer zurückgreifen, die sich als sehr hart und dauerhaft erweisen. Meist verwenden Hersteller bestimmte Tropenhölzer, doch sind auch einheimische Holzarten für den Außeneinsatz geeignet. Bei diesen Hölzern ist es häufig nicht notwendig, die Oberfläche regelmäßig zu pflegen, es genügt das Abwischen mit einem feuchten Tuch. Zudem ist es gewünscht, dass das Holz eine gräulich-schimmernde Oberfläche erhält. Wer sich mit dem grauen Antlitz nicht anfreunden kann, darf natürlich nach einer gründlichen Reinigung des Möbelstücks zu speziellen Lacken greifen und das Holz erneut versiegeln.

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