Medizinisches CBD: Welche Länder haben es legalisiert und wo ist der Konsum illegal?

Die Legalisierung von medizinischem Cannabis gehört in den letzten Jahren zu den Themen, die nicht nur von Regierungen der Länder, sondern auch in der Öffentlichkeit weltweit immer wieder zur Diskussion stehen. Dabei geht es nicht um den abhängig machenden Suchtstoff THC, der in den meisten Ländern illegal und verboten ist, sondern um den entfernten Verwandten CBD. Dieser löst beim Konsum weder eine psychoaktive Wirkung aus noch fördern CBD-Produkte das Suchtpotenzial bei einem Patienten. Im Gegenteil, denn die medizinischen CBD-Mittel sollen sowohl bei schweren Erkrankungen wie MS, Morbus Crohn und Parkinson Linderung bringen als auch bei Schlaflosigkeit, Stress und chronischen Schmerzen für eine Verbesserung der Situation sorgen. Inzwischen ist es daher keine Seltenheit mehr, wenn Cannabis legal konsumiert wird. In welchen Ländern es nicht mehr illegal ist und wo es bisher nicht zu einer Legalisierung oder Entkriminalisierung kam, darüber gibt dieser Beitrag Aufschluss.

Die Lage in den Vereinigten Staaten von Amerika

Derzeit gibt es auf amerikanischer Bundesebene keine Legalisierung von medizinischem Hanf oder THC. Laut Deutschem Handverband ist es allerdings so, dass die Bundesstaaten selbst entscheiden, ob und in welchem Maß Konsum, Besitz und Anbau legal sind. Colorado erlaubt beispielsweise den regulierten Verkauf sowie einen Eigenanbau mit sechs Pflanzen, während Washington den Kauf bis zu einer Unze und den Verkauf mit Lizenz gestattet. Weitere Bundesstaaten, die Cannabis legalisiert haben, sind Alaska, Kalifornien, Maine, Nevada, Vermont, der District of Columbia, Massachusetts und Oregon. Allerdings ist jeder Bundesstaat selbst für die Reglementierung zuständig, das bedeutet, dass sich Handel, Verkauf, Besitz und Konsum unterscheiden. In sehr vielen Bundesstaaten ist CBD allerdings für die medizinische Verwendung zugelassen.

Umso interessanter scheint daher eine Bekanntmachung aus dem Weißen Haus. Angeblich ist es so weit, dass die Nutzung von medizinischem Hanf im Jahr 2019 auch auf Bundesebene in Amerika legal werden soll. Merkwürdig ist allerdings die gleichzeitige Gründung eines Anti-Cannabis-Komitees mit berühmten Vertretern wie der DEA (Drug Enforcement Adminstration). Noch weniger plausibel einzuordnen scheint in diesem Zusammenhang dann außerdem die Tatsache, dass Präsident Trump erst im Juni den bereits in Kraft getretenen „STATES Act“ unterzeichnete, wo deutlich festgehalten wurde, dass sich die Regierung nicht in die Regulierung der einzelnen Bundesstaaten bezüglich der Legalisierung von Cannabis einmischt. Wie und ob diese Reglementierung auf Bundesebene zustande kommt, zeigen die kommenden Monate, allerdings hat sich Trump gegenüber Cannabis-Befürworter Dana Rohrbacher, einem republikanischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus, deutlich positiv für den legalen Gebrauch von medizinischem Hanf ausgesprochen.

Aktuelle Rechtslage in Deutschland und Europa

Seit dem 1. März 2017 ist es in Deutschland legal Cannabis, das von einem Arzt auf Rezept verschrieben wurde, zu konsumieren. Hierfür ist keine Sondergenehmigung nötig. Allerdings erhalten Patienten eine Ausnahmegenehmigung vom BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte), die den Konsum zu medizinischen Zwecken bestätigt. Darüber hinaus ist es hierzulande sogar möglich, finanzielle Unterstützung durch die Krankenkasse zu erhalten, sofern gewisse Bedingungen in Bezug auf die Therapie mit dem medizinischen Cannabis erfüllt sind. Jedoch müssen sich Ärzte an die sogenannte Betäubungsmittelverschreibungsverordnung halten, die besagt, dass ein Rezept im Monat pro Patient eine Menge von 100 Gramm nicht überschreiten darf. Wer allerdings Cannabis als Rauschmittel konsumiert und besitzt, macht sich strafbar und zwar schon ab einer Menge von 0,1 Gramm.

In den Niederlanden herrscht seit jeher ein relatives Entspannungsverhältnis zum Thema „Marihuana“. 2013 kam allerdings auch hier eine kleine Wendung, denn seitdem ist es den einzelnen Gemeinden erlaubt, den Verkauf von Cannabis an Ausländer – den Drogentourismus – zu verbieten. Grundsätzlich ist der Besitz von fünf Gramm erlaubt und die Produkte sind in vielen Shops und Geschäften frei zu erwerben. Illegal ist aber der Anbau. Wer in der Schweiz kleine Cannabis-Mengen besitzt oder konsumiert, muss keine Strafe fürchten. Im Regelfall sind allerdings sowohl der Besitz als auch der Handel nicht legalisiert. Was wiederum legal ist, sind Hanfblüten aus der Dose (CBD-Gras) und Hanf-Zigaretten. Geschuldet ist das dem geringen THC-Gehalt der Hanfblüten, sodass laut der Regierung hier das Lebensmittelgesetz greift. Während in Belgien medizinisches Cannabis zur Behandlung von einigen Krankheiten erlaubt ist, sind in Portugal seit 2001 alle Drogen technisch entkriminalisiert. Damit ist sowohl der Besitz von Marihuana in kleinen Mengen gemeint als auch seit 2018 die Behandlung mit medizinischem CBD.

In welchen Ländern ist der Konsum streng verboten?

Allerdings sind die Legalisierungen und Entkriminalisierungen von Cannabis nicht in allen Ländern in Europa und weltweit auf dem gleichen Stand. In Thailand und weiteren Ländern in Südostasien ist nicht nur jeglicher Drogenbesitz verboten. Hier wird auch stark gegen den Anbau gekämpft. Wer beispielsweise Cannabis im Urlaub bei sich trägt – zu welchen Zwecken auch immer –, kann dafür genauso hart bestraft werden wie für den Besitz von härteren Drogen wie Heroin. In Thailand und Südostasien drohen nicht nur Geld-, sondern auch Haftstrafen. Ähnlich handhabt Frankreich den Konsum von Cannabis. Bis zu 40.000 Euro Geld- und sogar eine Gefängnisstrafe sind möglich. Aus diesem Grund ist es immer wichtig, sich darüber zu informieren, was in puncto Cannabis erlaubt ist und was nicht, wenn beispielsweise Urlaub in einem anderen Land geplant ist und medizinisches CBD mitgeführt wird.

Ein weltweites Diskussionsthema, das auch in Zukunft existiert

Die Frage, ob es sich bei legalisierten Cannabis-Mitteln zu medizinischen Zwecken um einen Segen oder Fluch handelt, scheint mit Blick auf die Medizin positiv zu beantworten. Die Wirkung und Anwendung von Cannabidiol (CBD) ist für viele Patienten ein Segen, vor allem bei denjenigen, wo klassische Behandlungsmethoden bisher versagt haben. Auch die Nebenwirkungen scheinen geringer zu sein, sodass viele Patienten endlich Linderung erfahren. Dennoch handelt es sich um ein internationales Diskussionsthema, das auch zukünftig weiter existieren wird.

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