Gedächtnistraining

Vergesslichkeit im Alltag – was lässt sich dagegen tun?

Jeder kennt diese Situation: Man bummelt entspannt durch die Straßen oder an Schaufenstern vorbei. Plötzlich ein Klopfen auf die Schulter – man trifft ein bekanntes Gesicht, aber der Name dazu fällt partout nicht ein. Dieser Moment macht älteren Menschen und jungen Erwachsenen Angst. In Deutschland treten pro Jahr circa 300.000 Neuerkrankungen bei Demenz auf. Gehört man etwa schon dazu? Diese Frage ist berechtigt. Oft hat die „Vergesslichkeit“ aber ganz harmlose Ursachen. Das menschliche Gehirn ist kein Wissensspeicher, der einmal Erlerntes nie mehr vergisst.

Vielmehr befindet sich unser Gehirn immer in einer dynamischen Entwicklung. Neue Verbindungen entstehen und altes Wissen verschwindet. Hin und wieder einen Namen vergessen oder den Geburtstag eines entfernten Verwandten nicht mehr zu wissen, ist kein zwangsläufiges Anzeichen für Demenz und Alzheimer. Erst wenn die Vergesslichkeit zum Dauerzustand wird, sollte man sich Sorgen machen. Welche Mittel und Möglichkeiten kann man selbst ergreifen, um dem Gedächtnis wieder auf die Sprünge zu helfen? Letztlich ist unser Gehirn eine Ansammlung von Nervenzellen, deren Leistungsfähigkeit sich in gewisser Weise beeinflussen lässt – etwa durch Gedächtnistraining.

 

Gedächtnistraining

Wenn uns unser Gehirn Streiche spielt und uns unser Gedächtnis hin und wieder im Stich lässt, bringt Gedächtnistraining mitunter die richtige Hilfe.

 

Gedächtnisstützen nutzen und mental fit bleiben

Vergesslichkeit tritt im Alltag immer wieder auf und ist für sich genommen nicht unbedingt besorgniserregend. Beispiel: Kaum ein Mensch wird sich im Alter zwischen 30 Jahren und 40 Jahren noch daran erinnern, wie der erste Tag im Kindergarten abgelaufen ist. Weit zurückliegende Erlebnisse und Erfahrungen vergessen wir einfach.

Manchmal ist es aber auch so, dass erst kürzlich zurückliegende Ereignisse aus dem Gedächtnis verschwinden oder:

  • wir Termine vergessen,
  • uns die Einnahme von Medikamenten entfällt oder
  • neue Routinen im Büro vergessen.

Drei Beispiele, die man gern als Schusseligkeit bezeichnet, die aber trotzdem erledigt werden müssen. Und für die immer wieder zu Hilfsmitteln gegriffen wird.

Die Rede ist von Gedächtnisstützen. Letztere sind beispielsweise Eselsbrücken oder der „Knoten im Taschentuch“. Die Gedächtnisstütze soll uns helfen, wichtige Sachverhalte oder Tätigkeiten im Hinterkopf zu behalten. Und sie ist nicht etwa ein Zeichen der Vergesslichkeit, sondern der Organisationsfähigkeit.

Gedächtnisstützen können übrigens ganz unterschiedliche Formen annehmen. Der akribisch geführte Kalender gehört beispielsweise dazu. So behalten wir immer den Überblick zu wichtigen Terminen und können den beruflichen wie auch privaten Alltag vorausschauend planen. Ebenfalls zu den Gedächtnisstützen gehört die Arbeit mit Notizzetteln oder digitalen Notizbücher, welche sich selbständig in Erinnerung rufen. Alle genannten Maßnahmen sorgen dafür, dass die Organisation im Alltag auf einer soliden Basis ruht – und auch wichtige Termine nicht verloren gehen.

 

Gedächtnistraining nutzen – Fitness fürs Gehirn

In den letzten Jahren sind die Themen:

  • Demenz
  • Alzheimer
  • Pflegebedürftigkeit

für einen wachsenden Personenkreis in den Mittelpunkt getreten. Eine der möglichen Ursachen ist die zunehmende Zahl von Haushalten, die sich diesem Problem stellen müssen. Die Tatsache, dass der Mensch immer älter wird, hat natürlich auch Auswirkungen auf unsere geistige Leistungsfähigkeit.

Mit dem wachsenden Bewusstsein für die verschiedenen Erkrankungen ist auch die Akzeptanz für diverse Gegenmaßnahmen – wie das Gedächtnistraining gestiegen. Was verbirgt sich dahinter? In erster Linie denken viele Haushalte beim Thema Gedächtnistraining ans Kreuzworträtsel oder ähnliche Methoden, die auf unsere logischen und kombinatorischen Fähigkeiten setzen. Aber: Wer sein Gedächtnis trainieren und schulen will, muss an den richtigen Stellschrauben drehen.

Es reicht nicht, einfach Mathematikaufgaben zu lösen. Vielmehr kommt es darauf an, das Gedächtnis in seiner Gesamtheit zu trainieren. Gleichzeitig muss das Trainingsprogramm zu den individuellen Voraussetzungen passen. Sind die gestellten Aufgaben zu schwierig, droht Frustration. Ist die Lösung zu einfach, verliert man laut Neuronation am Gedächtnistraining schnell die Lust. Letzten Endes müssen die Aspekte:

  • individuelle Förderung
  • Zielorientierung
  • Motivation
  • Ganzheitlichkeit

zusammentreffen, um den Effekt des Gedächtnistrainings in seiner vollen Bandbreite auszureizen. Denn wie beim Training im Fitnessstudio reicht es nicht, einmal im Monat zur Hantel zu greifen. Auch das Gedächtnis muss stetig und regelmäßig gefordert werden – damit sich das Training unterm Strich auszahlt.

 

Vergesslichkeit und Gedächtnis: Was kann sonst noch helfen?

Unser Gedächtnis entwickelt sich immer weiter: Trotz dieser Tatsache wird Vergesslichkeit immer noch als Nachteil und erstes Anzeichen für Demenz empfunden. Dabei muss sich jeder Verbraucher im Alltag klar werden, dass ein gewisses Maß einfach dazugehört. Und dass die Vergesslichkeit durchaus auch von verschiedenen äußeren Faktoren beeinflusst werden kann. Beispiel: Nach einer Partynacht ist die Gedächtnisleistung alles andere als zufriedenstellend, besonders wenn noch das eine oder andere Bier im Spiel ist.

Hier zeigt sich, dass die Gedächtnisleistung von verschiedenen Parametern abhängt. Einfluss haben laut bunte.de unter anderem:

  • Stress
  • Ernährung
  • Schlaf
  • Allgemeinbefinden

So können Schlafmangel und Müdigkeit Vergesslichkeit fördern. Einen ähnlichen Effekt haben aber auch verschiedene Medikamente oder hormonelle Veränderungen. Der scherzhafte Begriff „Stilldemenz“ beruht auf einem wahren Kern. Aus diesen Aspekten heraus lassen sich klare Tipps für den Alltag ableiten.

Eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf beeinflussen die Gedächtnisleistungen genauso positiv wie weniger Stress im Alltag. Entspannungsübungen und ein maßvoller Umgang mit Alkohol gehören letztlich genauso zu den Maßnahmen gegen die Vergesslichkeit wie Gedächtnistraining.

Memory

Memory – das bekannte Spiel erfordert eine gute Gedächtnisleistung.

 

Fazit: Dem Gedächtnis lässt sich auf die Sprünge helfen

Jeder hat im Alltag schon einmal etwas vergessen. Und sicher hat man sich auch beim Gedanken an Demenz ertappt. Letztere gehört heute zu den Ängsten, die viele Verbraucher bewegt. Aber: Vergesslichkeit im Alltag hat häufig harmlosere Gründe. Trotzdem ist es kein Fehler, das Gedächtnis zu trainieren. Obwohl man lange dachte, dass unser Gehirn nicht trainiert werden kann, kommt man immer häufiger zu einer anderen Erkenntnis. Gedächtnistraining soll in erster Linie geistig fit halten. Denn letzten Endes droht auch unser Gedächtnis – wie ein zu selten genutzter Muskel – an Leistung abzubauen. Verhindern lässt sich Demenz mit dem Gedächtnistraining nicht. Allerdings können wir dafür sorgen, dass Vergesslichkeit im Alltag immer weniger Bedeutung hat, so dass sich unangenehme Situationen nicht zu oft zutragen.

 

Bildquellen:

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