Schlupflider beim Mann: OP als einziger Ausweg?

Wer denkt, Anti Aging- und Schönheitsprozeduren wären ein reines Frauenthema, der täuscht. Männer sorgen sich ebenso um ihr Äußeres – auch wenn sie es nicht immer gern zugeben. Das Alter hinterlässt auch bei einem Mann sichtbare Spuren und eine Problemzone, die beide Geschlechter gleichermaßen betrifft, sind Schlupflider. Sie machen das Auge klein und unauffällig. Vor allem hinter einer Brille wirken die Augen dadurch sehr unscheinbar. Mit Hilfe von Gesichtsyoga und Anti Aging Augencremes wie der Jasminsalbe lässt sich die hängende Haut gut vorbeugen, doch vielen kommt nur eine OP in den Sinn. Lesen Sie in diesem Artikel, wann ein Eingriff notwendig ist und welche Alternativen es gibt.

Wie entstehen Schlupflider?

Schlupflider, Tränensäcke, Augenringe – bei all den Problemzonen in der Augenpartie kann man schnell durcheinander geraten.

Bei Schlupflidern handelt es sich um einen harmlosen Hautüberschuss am Oberlid. Je nachdem, wie stark die Schlupflider ausgeprägt sind, verdeckt die lockere Haut das gesamte Oberlid oder einen Teil davon. Der Hautüberschuss kann so stark sein, dass er die Wimpern am oberen Wimpernkranz herunterdrückt und ein Schweregefühl auf den Augen erzeugt.

Schlupflider sind ungefährlich, werden von den meisten Betroffenen allerdings als kosmetischer Fehler empfunden und sind daher ungern gesehen.

Schlupflider haben unterschiedliche Ursachen:

  • Veranlagung: Ob jemand Schlupflider hat oder nicht, ist oft genetisch bedingt. Ebenso wie die Nasenform, Augenfarbe und Lippengröße in den Genen festgelegt ist, kann auch eine Veranlagung für Schlupflider vorliegen. Hierbei entstehen die Schlupflider nicht erst mit dem Alter, sondern zeichnen sich schon im Kindes- oder Jugendalter ab.
  • Alter: Das Alter spielt eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Schlupflidern. Mit dem Alter nimmt die Spannkraft und Festigkeit der Haut durch den Kollagenabbau ab. Das führt dazu, dass die Haut erschlafft. Insbesondere in der Augenpartie wird die Erschlaffung der Haut sichtbar, da sich Falten, Tränensäcke und auch Schlupflider bilden. Die Haut am Oberlid sinkt immer weiter ab und legt sich auf das Augenlid. Umso stärker die Haut erschlafft, desto ausgeprägter sind die Schlupflider.
  • UV-Strahlung: Die UV-Strahlung ist der größte Risikofaktor für die vorzeitige Hautalterung. UV-Strahlen setzen aggressive Sauerstoffmoleküle – die freien Radikale – frei, die durch oxidativen Stress die Zellen und Strukturen der Haut zerstören. Auch das Kollagengerüst wird angegriffen, wodurch die Haut schlaffer und dünner wird. Die Haut um die Augen beginnt zu hängen und Schlupflider entstehen.
  • Ödeme: Wenn Schlupflider plötzlich über Nacht entstehen, sind häufig Wassereinlagerungen schuld. Durch eine ungünstige Schlafposition, Alkoholkonsum oder eine allergische Reaktion schwillt die Augenpartie an und bildet Ödeme. Diese können dafür sorgen, dass die Oberlider auf den Augenlidern aufliegen und so den Eindruck von Schlupflidern erwecken.
  • Zigarettenkonsum: Nikotin ist ein großer Feind der Haut. Ähnlich wie die UV-Strahlung verursacht der Konsum von Zigaretten oxidativen Stress in den Zellen. Die freien Radikale greifen die körpereigenen Zellstrukturen an und beschädigen sie, sodass sie in ihren Funktionen wie dem Stoffwechsel und der Regeneration eingeschränkt sind. Nikotin verschlechtert zudem die Durchblutung im Körper und all das beschleunigt die Alterung und damit die Erschlaffung der Haut. So entstehen Schlupflider.

Welche Möglichkeiten zur Entfernung der Schlupflider ohne OP gibt es für den Mann?

Schlupflider mögen zwar vollkommen harmlos sein, aber sie sind den meisten optisch ein Dorn im Auge. Die Behandlungsmöglichkeiten abgesehen von einer operativen Oberlidstraffung sind vielfältig. Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt es hierbei nicht. Folgende Mittel und Methoden können dabei eingesetzt werden:

1.   Klebe-Tapes

Eine schnelle und effektive Methode, um Schlupflider zu kaschieren, sind spezielle Augentapes. Dabei handelt es sich um schmale, gebogene Klebestreifen, die am Oberlid befestigt werden und die überschüssige Haut abkleben sollen. Wenn sie korrekt angebracht werden, sind sie nicht erkennbar und öffnen das Auge optisch. Klebe-Tapes sind allerdings nur eine vorübergehende Methode und keine langfristige Hilfe. Sobald das Tape entfernt wird, sehen die Schlupflider genau so aus wie vorher.

2.   Gesichtsyoga und Massagen

Gesichtsyoga und Gesichtsmassagen sind ein weit verbreiteter Anti Aging Trend, der auch zur Vorbeugung und Reduktion von Schlupflidern genutzt werden kann. Gesichtsyoga stärkt die Gesichtsmuskulatur und kann so zu einer strafferen Haut beitragen. Gesichtsmassagen regen die Durchblutung der Haut an und verbessern so die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung im Bindegewebe. Das wirkt sich auch positiv auf die hauteigene Kollagenproduktion aus. Zugleich lösen Massagen Verspannungen und unterstützen den Lymphfluss, sodass Schlupflider durch Wassereinlagerungen reduziert werden.

3.   Straffende Augencremes

Augencremes sind für viele pflegebewusste Männer bereits ein fester Bestandteil der Hautpflegeroutine. Sie versorgen die Augenpartie mit Feuchtigkeit und verhindern, dass sich unschöne Trockenheitsfältchen bilden. Mit Hilfe von Augencremes können auch Schlupflider vorgebeugt werden. Dafür sollten spezielle Anti-Aging-Wirkstoffe enthalten sein, wie z.B. Jasmin-Extrakt in der Jasminsalbe. Ihre antioxidative Wirkung neutralisiert freie Radikale und beugt so einer schlaffen Haut vor. Sie können zudem die Kollagenproduktion in der Haut anregen und so langfristig für eine straffere Augenpartie sorgen.

Neben Jasmin-Extrakt sind auch Wirkstoffe wie Retinol, Vitamin C und Fruchtsäuren bekannt für ihren positiven Effekt auf die alternde Haut.

4.   Plasmage

Eine Straffung ganz ohne Schnitte und Einstiche ist die Plasmage. Bei der Plasmage wird elektrische Energie freigesetzt, die zur Verdampfung von Wasser aus der Hautoberfläche führt. Dadurch entstehen minimale Verletzungen auf der Hautoberfläche und das Gewebe zieht sich zusammen. Auf diese Weise wird die Kollagenneubildung und Regeneration der Haut angeregt und ein Lifting-Effekt erreicht. Der Vorteil gegenüber operativen Eingriffen: Ein kürzerer Heilungsprozess und keine Narbenbildung.

Um besonders ausgeprägte Schlupflider zu behandeln, sind mitunter mehrere Sitzungen notwendig.

5.   Thermage

Eine weitere nicht-invasive Behandlungsmethode zur Straffung der Schlupflider ist die Thermage. Hierbei werden die Hautareale – in diesem Fall die Augenpartie – mit hochfrequenten Radiowellen bestrahlt. Das erzeugt Wärme unter der Haut und unter der Hitzeeinwirkung schrumpfen die Kollagenfasern im Bindegewebe ein. Somit wird die Neubildung von Kollagen angeregt, wodurch das Gewebe straffer und elastischer werden soll. Die Thermage wird daher auch als Wärmelifting bezeichnet.

Meist sind zwei Sitzungen nötig, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen. Nebenwirkungen sind extrem selten und es bleiben keine Narben zurück.

Wann ist eine OP bei Schlupflidern sinnvoll?

Eine Schlupflid-OP, auch Blepharoplastik genannt, ist die wirksamste Methode zur Entfernung von Schlupflidern. Sie ist allerdings auch mit den höchsten Kosten, den meisten Nebenwirkungen und der längsten Heilungsdauer verbunden. Wann also ist die OP beim Mann sinnvoll?

Schlupflider sind in der Regel ein rein kosmetisches Problem. Doch je nach Ausprägung – aufgrund des Alters, der Lebensweise oder der Gene – können die überschüssigen Hautlappen auch das Sehfeld beeinträchtigen. Ist die Haut stark erschlafft, drückt sie auf das Augenlid und liegt auf den Wimpern auf. Das bedeutet zusätzliches Gewicht, das die Augenmuskulatur stemmen muss. Dementsprechend ermüden die Muskeln im Bereich der Augen schneller, fast so, als hätte man zu wenig geschlafen. Dadurch und durch die heruntergedrückten Wimpern wird der Sehbereich eingeschränkt. In diesem Fall kann eine OP eine rasche und spürbare Erleichterung mit sich bringen, die mit alternativen Methoden so nicht erzielt werden könnte.

Wie läuft eine Schlupflid-OP beim Mann ab?

Eine Blepharoplastik sollte wohlüberlegt sein, denn sie ist mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Im Vorfeld ist ein Beratungsgespräch bei einem oder mehreren Ärzten daher unumgänglich. Steht der Termin fest, so kann man mit folgendem Ablauf rechnen:

  1. Zunächst wird der Patient betäubt. Eine Lidstraffung erfolgt im Normalfall unter örtlicher Betäubung, doch bei Angstpatienten und auf Wunsch kann man auch in eine leichte Narkose versetzt werden. Der Arzt zeichnet in der Regel vor der OP die zu setzenden Schnitte an.
  2. Im nächsten Schritt wird das Schlupflid entfernt. Hierbei werden zwei Schnitte in der Lidumschlagfalte gesetzt, sodass nach dem Abheilen die Narbe nicht sichtbar ist. Der Abstand zwischen den zwei Schnitten bestimmt, wie viel überschüssige Haut entfernt wird. Wichtig ist hierbei, genau die richtige Menge zu entfernen, damit es weder zu Spannungsgefühlen noch zu übriger Haut nach der OP kommt.
  3. Wenn der Hautlappen entfernt wurde, wird die Lücke zugenäht und die Wunde mit kleinen Pflastern verklebt.
  4. Nach rund einer Woche werden die Fäden gezogen und eine Nachkontrolle erfolgt. Dadurch wird eine unproblematische Heilung ohne Entzündungen oder Keloidbildung sichergestellt. In der ersten Woche treten Schwellungen, Blutergüsse und Schmerzen sowie anfängliche Spannungsgefühle auf.
  5. Rund 10-14 Tage nach der OP gilt man wieder als “gesellschaftsfähig”. Die Hämatome und Schwellungen sind bis dahin zum Großteil abgeklungen. Augentropfen und Salben helfen dabei, die anfängliche Augentrockenheit zu lindern.
  6. In den ersten Tagen sollten die frischen Narben bei starker Sonneneinstrahlung mit einer Sonnenbrille geschützt werden. Eine regelmäßige Narbenpflege sorgt außerdem dafür, dass die Narben klein und unauffällig bleiben. Das endgültige Resultat zeichnet sich nach mehreren Wochen bzw. wenigen Monaten ab.

Fazit

Bei Schlupflidern ist die OP der letzte, aber nicht der einzige Ausweg. Mittlerweile gibt es zahlreiche nicht-invasive Behandlungsmöglichkeiten, die ein vielversprechendes Ergebnis liefern. Und wer früh genug anfängt, kann auch mit Hilfe der richtigen Augenpflege, Gesichtsmassagen und Gesichtsyoga der Hautalterung entgegenwirken. So bleibt die Gesichtshaut und auch die Augenpartie länger straff und Schlupflider werden auch beim Mann nicht zum Problem.

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