Ökostrom beziehen – das Portemonnaie schonen

Seit 2010 hat sich die Anzahl der Haushalte, die Ökostrom beziehen, verdoppelt. Die Zahl könnte höher sein, würden nicht viele Bundesbürger immer noch glauben, der Strom aus erneuerbaren Energien sei teuer. Dabei ist das Gegenteil der Fall – mit Grünem Strom lässt sich richtig viel sparen.

4% der Haushalte entscheiden sich Ökostrom zu beziehen

Wenn es um das Thema Stromwechseln geht, sind die Deutschen faul. Ein Drittel aller Haushalte hat noch nie den Tarif gewechselt und bezieht nach wie vor den Strom des Grundversorgers. Besonders mit Ökostrom als Energie wird sich schwergetan. Gerade einmal vier Prozent der Haushalte haben sich beim Wechsel dafür entschlossen, den nachhaltigen Ökostrom zu beziehen. Ob es nur an der Bequemlichkeit liegt oder daran, dass viele dem Grünen Strom nicht richtig trauen, geht aus diesen Statistiken nicht hervor. Tatsächlich ist der Begriff Ökostrom etwas verwirrend. Denn die Basisanbieter kaufen oft zusätzlich Strom aus dem Ausland ein, der zum Beispiel in alten Wasserkraftwerken hergestellt wird und deklarieren das als Ökostrom.

Dadurch werden jedoch keine neuen Kapazitäten aufgebaut, um Ökostrom aus Energie, die erneuerbar ist, in Deutschland zu gewinnen. Zudem gibt es keine reale Einsparung von CO2. Stattdessen begnügen sich die Konzerne mit käuflich erworbenen Zertifikaten, die den Strom aus Norwegen oder Österreich als „öko“ klassifizieren. Mit „Greenwashing“ hat die Branche hierfür sogar einen eigenen Ausdruck.

Labels garantieren Ökostrom aus Energie, die erneuerbar ist

Wer Ökostrom beziehen möchte, geht am besten danach, ob der Anbieter mit bestimmten Siegeln zertifiziert ist. Die prüfenden Vereine und Institutionen setzen hohe Kriterien an. 100 Prozent Ökostrom aus Energie – die erneuerbar ist – bildet nicht das einzige Kriterium. Die Anbieter von Ökostrom müssen nachweislich die lokale Produktion Grüner Energien fördern und in deren Ausbau investieren. So gibt es das Ok Power Siegel, das Label „Grüner Strom“ oder die Siegel des TÜV. Sie können beim grünen Stromanbieter PST Purenergy Ökostrom beziehen, der mit dem Siegel des TÜV ausgezeichnet wurde.

Diese Labels garantieren Verbrauchern, dass die Anbieter keinerlei Verflechtungen zu irgendwelchen Atomkonzernen haben, nicht nachhaltig erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien aus dem Ausland hinzukaufen und volles Engagement zeigen, eigene Investitionen zu tätigen, damit die Energiewende vorangetrieben wird.

Der Umstieg auf Grünen Strom lohnt sich

Energie, die in Windparks, Solaranlagen und Wasserkraftwerken erzeugt wird, kommt direkt ins Stromnetz. Ökostrom beziehen bedeutet dann, aus der Steckdose einen Mix aus klimafreundlichem und konventionellen Strom zu erhalten. Je mehr Deutsche sich entscheiden, auf Grünen Strom zu wechseln, desto geringer wird der Anteil an Atomstrom. Die nicht kalkulierbaren Risiken der Kernenergie werden durch den Bezug von Ökostrom schrittweise weniger. Zudem werden klimaschädliche CO2-Emissionen, die bei der Stromerzeugung entstehen und dem Jahresausstoß aller Fahrzeuge in Deutschland entsprechen, ebenfalls reduziert. Unter dem Strich ist es daher für jeden einzelnen relativ einfach, Ökostrom zu beziehen und aktiv etwas für die Welt von Morgen zu tun. Bewusste Verbraucher werden dafür sogar belohnt.

Ökostrom beziehen – viel Geld sparen

Während Biolebensmittel oft deutlich teuerer sind als die Ware aus dem Supermarkt, zahlen Kunden, die Ökostrom beziehen, beim Tarifwechsel nicht drauf – im Gegenteil. Wie die Stiftung Warentest ermittelt hat, ist Ökostrom aus erneuerbarer Energie nicht teurer als Atomstrom. Verbraucher können richtig Geld sparen, wenn sie Ökostrom beziehen. Denn deutschlandweit liegen die Preise für Ökostrom deutlich unter denen der lokalen Grundversorger. Je nach Region ist hier eine jährliche Ersparnis von 300 Euro und mehr möglich. Teure Ökostrom Preise gehören der Vergangenheit an. In der Gesellschaft wächst das Bewusstsein für den Klimaschutz kontinuierlich an.

Je mehr Verbraucher sich dafür entscheiden, ihre Energie mit Ökostrom zu beziehen, desto geringer werden die Preise. Zudem werden die Anlagen, in denen Ökostrom die Energie für Haushalte und Unternehmen produziert, vom Staat bezuschusst. Geregelt ist das im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Bildquelle: shutterstock_ pogonici

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