Im Lebensentwurf zahlreicher Menschen steht der Bau eines Hauses. Die eigenen vier Wände sind angesichts steigender Mieten sowie einer ständigen Wohnraumverknappung durchaus eine Alternative zum Wohnen zur Miete. Auch die derzeitige Zinslage bietet sich an, um über einen Hausbau nachzudenken. Eine der ersten und grundsätzlichen Entscheidungen, die diesbezüglich zu treffen sind, lautet: Soll es ein Massivhaus oder ein Fertighaus werden? Hier finden sie die Vor- und Nachteile kurz und bündig auf einen Blick.
Schnell und kostengünstig: das Fertighaus
Wer massiv baut, braucht oftmals einen langem Atem. Nicht so bei den Fertighäusern. Darin liegt einer der größten Vorteile der vorgefertigten Häuser. Die reine Bauzeit beträgt nur wenige Tage, da weder Gewerke aufeinander abgestimmt noch die Witterung in die Bauphase einkalkuliert werden muss. Ungeachtet dessen kommt on Top, dass Fertighaus Preise durchaus erschwinglicher für die Bauherren sind. Dank der Standardisierung der Häuser und der reduzierten Planungsleistung können die Baukosten deutlich gesenkt werden. Hinzu kommt, dass die finanzielle Doppelbelastung während der Bauphase für die Tilgung von Krediten und gleichzeitiger Finanzierung der Mietwohnung verkürzt wird. Das wichtigste Argument gegen ein Fertigteilhaus stellt die scheinbare eingeschränkte freie Planung der Grundrisse dar. Doch auch auf diesem Gebiet haben Fertigteilhäuser gegenüber frei geplanten Architektenhäusern aufgeholt. Vielfach verändern Bauherren die Grundrisse individuell und schneiden sie auf die eigenen Bedürfnisse zu. Im Hinblick auf die Energiebilanz können sich besonders Plus-Energiehäuser in Fertigbauweise sehen lassen. Aus diesem Grund entscheidet sich bereits jeder fünfte Bauherr nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e.V. für ein Fertighaus.
Das Massivhaus: höherer Wiederverkaufswert
Größte Planungsfreiheit liefern natürlich frei entworfene Architektenhäuser in Massivbauweise. Doch dieser Komfort hat auch seinen Preis. Massivhäuser liegen in den Baukosten deutlich über denen eines gleichwertigen Fertighauses. Dies ist nicht ausschließlich auf die Planungskosten zurückzuführen. Die fehlende Standardisierung sowie die lange Bauzeit von oft mindestens acht Monaten begründen die höheren Kosten. Dafür erhalten Bauherren in ihrem Domizil auch ein besonders angenehmes Raumklima und einen guten Schallschutz. Zudem steht es ihnen offen, mehr Eigenleistung in das Bauvorhaben einzubringen. Neben dem ausgesprochen guten Wärme- und Kälteschutz sprechen vor allem der höhere Wiederverkaufswert sowie die voraussichtlich längere Nutzungsdauer für ein Massivhaus. Um die Kosten für ein Massivhaus zu reduzieren, steht es den Häuslebauern frei, ein sogenanntes Typenhaus zu bauen. Die vorgeplanten Entwürfe lassen sich begrenzt den eigenen Wünschen anpassen und ermöglichen es, in den Genuss der Vorteile der Massivbauweise bei reduzierten Planungskosen zu kommen.
Fazit: Jede Bauform birgt Vor- und Nachteile in sich. Die größten Vorteile des Fertigbaus liegen selbstredend in der Preisgestaltung sowie der kurzen Bauzeit. Dafür gelten die Häuser in der Planungsfreiheit trotz mannigfaltiger Grundrissgestaltung als eingeschränkt. Massivhäuser kosten den Bauherren deutlich mehr als ein klassisches Fertighaus. Dafür darf er auf eine bessere Wertbeständigkeit sowie einen höheren Wiederverkaufswert hoffen. Allerdings müssen Bauherren dafür auch eine merklich längere Bauzeit in Kauf nehmen.