Wenn das Haar licht wird
Wenn das Haar licht wird, ist dies für Männer wie für Frauen eine sehr unangenehme Situation. Doch was lässt sich dagegen tun? Hat die Forschung mittlerweile wirksame Methoden entwickelt?

Haarausfall – Problem ohne Hoffnung?

Haarausfall ist ein Problem, von dem viele Menschen betroffen sind. Eine Statistik über die Anzahl an Personen in Deutschland, die rezeptfreie Mittel gegen Haarausfall kaufen, lässt Rückschlüsse auf die aktuelle Situation ziehen. Die Statistik zieht einen Vergleich zwischen den Jahren 2012 bis 2015. Während im Jahr 2012 noch circa 1,61 Millionen Personen rezeptfreie Mittel gegen Haarausfall kauften, ist ein Rückgang in den Folgejahren entstanden. Im Jahr 2013 sank die Zahl der betroffenen Personen auf circa 1,5 Millionen, im Jahr 2014 auf circa 1,36 Millionen Personen. Im Jahr 2015 wurde zwar wieder ein leichter Anstieg der betroffenen Personen, mit 1,39 Millionen, verzeichnet, dennoch hat sich der Trend des Rückgangs im Vergleich zu 2012 fortgesetzt.

Da die Statistik lediglich den Kauf von Mitteln gegen Haarausfall ausweist, lässt sich die reale Anzahl der Betroffenen nicht identifizieren. Doch wie genau kommt es zu dem Problem Haarausfall und gibt es erfolgsversprechende Lösungen? Dieser Artikel klärt neben den Arten von Haarausfall die möglichen Ursachen. Zusätzlich zeigt ein Ausblick, wie sich die medizinische Zukunft weiterentwickelt.

Wenn das Haar licht wird, ist dies für Männer wie für Frauen eine sehr unangenehme Situation. Doch was lässt sich dagegen tun? Hat die Forschung mittlerweile wirksame Methoden entwickelt?
Wenn das Haar licht wird, ist dies für Männer wie für Frauen eine sehr unangenehme Situation. Doch was lässt sich dagegen tun? Hat die Forschung mittlerweile wirksame Methoden entwickelt?

Ursachen – es gibt verschiedene Arten von Haarausfall

Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall. Die unterschiedlichen Arten des Haarverlusts lassen sich auf mindestens genauso unterschiedliche mögliche Ursachen zurückführen. Während der kreisrunde Haarausfall durch Auto-Immunerkrankungen oder Stress bedingt sein kann, ist der Spät-Typ beispielsweise durch Medikamente, Nierenfunktionsstörungen oder eine Mangelernährung begründet. Konkret lassen sich fünf Arten von Haarausfall unterscheiden – der kreisrunde Haarausfall, Diffuse Alopezien, Sofort-Typ, Spät-Typ und Schilddrüsenbedingter Haarverlust. Je nach Art variieren außerdem die möglichen Ursachen, die für den Haarverlust verantwortlich sein können. Die nachfolgende Tabelle zeigt die fünf Arten von Haarausfall in Verbindung mit ihren möglichen Ursachen:

Arten (Mögliche) Ursachen
 Kreisrunder Haarausfall
  •  Auto-Immunerkrankungen
  • Stress
 Diffuse Alopezien
  • Störung der Wachstumsphase (Anagenphase)
Sofort-Typ
  • Vollnarkose
  • medikamentöser Trigger
  • akute, fiebrige Infekte
 Spät-Typ
  •  Medikamente
  • chronische Erkrankung
  • Seelische Belastung, Nierenfunktionsstörungen
  • Mangelernährung
 Schilddrüsenbedingter Haarverlust
  •  Fehlfunktionen der Schilddrüse

Arten von Haarausfall, Quelle WDR.de

Neben den in der Tabelle aufgeführten Ursachen lässt sich der Haarverlust jedoch auch durch weitere mögliche Ursachen begründen. Neben genetisch bedingtem Haarausfall kann man folgende Ursachen voneinander unterscheiden:

  • Psychische Belastungen können zum Beispiel durch Depressionen, Stress oder Trauer begründet sein, die einen Haarausfall zur Folge haben können.
  • Hormonelle Ursachen lassen sich beispielsweise auf die Anti-Baby-Pille, eine Schwangerschaft, Wechseljahre oder sonstige Hormonstörungen zurückführen.
  • Bestimmte Medikamente können den Haarverlust hervorrufen, zum Beispiel chemotherapeutische Medikamente, Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung, Beta-Blocker, Medikamente zur Senkung des Cholesterins oder Schilddrüsen-Medikamente.
  • Schwermetalle und Toxine, die sich in Lacken, Farben, Klebstoffen oder Lösungsmitteln befinden, können außerdem zum Haarverlust führen.
  • Chemikalien in Haarprodukten (für Haarpflege oder Haar-Styling) können in bestimmten Fällen den Haarausfall hervorrufen.
  • Einseitige Ernährung, beispielsweise aufgrund von einer Diät, kann zu Mangelerscheinungen führen. Diese wiederum können Haarausfall zur Folge haben.

Wie sieht die medizinische Zukunft aus?

Apotheken, Kaufhäuser und Online-Shops versprechen mit einer Vielzahl an Produkten eine scheinbar unendliche Auswahl an Mitteln gegen Haarausfall. Aus medizinischer Sicht kann der Haarverlust jedoch bereits durch natürliche Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, Entsäuerung, Darmsanierung oder die Nutzung von basischen Haar- und Kopfpflegeprodukten bekämpft werden. Eine Ernährungsberatung- und umstellung bringt jedoch nicht immer den gewünschten Erfolg mit sich. Auch bestimmte Medikamente, die teilweise eine natürliche Basis haben, sollen das Leiden am Haarausfall verhindern. Doch wie sieht das Zukunftsbild des medizinischen Fortschritts aus?

  • Ein bizarres, aber zumindest im Tierversuch erfolgreiches, Forschungsergebnis der University of Southern California stellt im Jahr 2015 die Möglichkeit vor, den Haarverlust durch das Ausreißen von Haaren zu verhindern. Demnach sollen Haare an Stellen, an denen sie ausgerissen wurden, dichter nachwachsen. Ob sich das Forschungsergebnis jedoch in der Praxis umsetzen lässt, ist fraglich. Bisher wurden die Versuche lediglich an Mäusen – und nicht an Menschen – durchgeführt.
  • Haartransplantationen sind zwar keine Neuerung in der medizinischen Lösung gegen Haarausfall. Allerdings zeigen sich Fortschritte in der Verpflanzung von Haarwurzeln aus Stammzellen. Mithilfe von Zelltransplantationen soll eine deutliche Steigerung der Folikel beobachtet werden. Diese Methode soll speziell bei Frauen, für die eine Haartransplantation oft nicht möglich ist, künftig für Erfolge sorgen. Allerdings ist der Forschungsstand zur Haarfolikelzüchtung längst nicht abgeschlossen.

Die Haarforschung entwickelt ständig neue Methoden und Trends, um den verschiedenen Arten von Haarausfall entgegenzuwirken. Die Vielfalt der aktuellen Produkte und chirurgischen Möglichkeiten, gegen das Schicksal der Glatze anzukämpfen, stehen gut. Dank Forschung und Innovationen lassen sich bereits neue Trends identifizieren, die erfolgsversprechend scheinen. Welche Forschungsergebnisse noch auf sich warten lassen oder welche Langzeitstudien nachhaltige Erfolge belegen, lässt sich jedoch (noch) nicht konkret vorhersehen.

Fazit

Im Jahr 2015 kauften 1,39 Millionen Personen rezeptfreie Mittel gegen Haarausfall. Was in der Studie nicht berücksichtig ist, sind die Anzahl von Personen, die beispielsweise schönheitschirurgische Eingriffe vornehmen ließen oder rezeptpflichtige Mittel gegen Haarausfall kauften. Was dennoch deutlich wird ist, dass alleine in Deutschland viele Menschen von Haarausfall betroffen sind. Die möglichen Ursachen dafür sind vielfältig. Erbanlagen können beispielsweise den genetisch bedingten Effekt des Haarausfalls mit sich bringen. Doch auch innere Faktoren (beispielsweise Mangelerscheinungen durch falsche Ernährung, Schilddrüsen-Fehlfunktionen oder Infekte) und äußere Faktoren (zum Beispiel Stress, Medikamente oder Chemikalien) können den Haarverlust hervorrufen. Abhilfe versprechen neben einer Ernährungsumstellung auch die Einnahme von Medikamenten oder die Nutzung von speziellen Haarpflegeprodukten.

Die eigene Haarpracht ist für Menschen ein wichtiger Teil ihrer optischen Identität - aus diesem Grund sind gerade für Frauen wirksame Behandlungen entscheidend.
Die eigene Haarpracht ist für Menschen ein wichtiger Teil ihrer optischen Identität – aus diesem Grund sind gerade für Frauen wirksame Behandlungen entscheidend.

Da die Haarforschung sich jedoch kontinuierlich weiterentwickelt, liefern unterschiedliche Forschungsergebnisse einen Ausblick auf die medizinische Zukunft. Fortschritte zeigen sich beispielsweise bereits in der Zelltransplantation, die bei Haartransplantationen genutzt wird. Doch auch die Erprobung zur Förderung des Haarwachstums durch Ausreißen der Haare zeigt die Innovationen, die innerhalb der Medizin künftige Erfolge in Aussicht stellen sollen. Durch Innovation und Fortschritt bilden sich ständig neue Wege, um Betroffene vom Haarausfall zu befreien. Der heutige Stand ist bereits vielversprechend und bietet Hoffnung – der medizinische Fortschritt ist jedoch noch lange nicht am Ende.

Bildquellen:

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