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Entsorgung von Medikamenten – wohin gehören alte Medikamente?

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Medikamente besitzen ein Haltbarkeitsdatum und jeder, der seinem heimischen Medizinschrank einmal einem genaueren Blick unterzogen hat, fand wahre Altschätze. Mal ist es der Hustensaft, im nächsten Fall die Antibiotika, die vorzeitig abgesetzt wurden. Jetzt stellt sich die Frage, wohin mit den abgelaufenen Medikamenten, auf deren Einnahme grundsätzlich verzichtet werden sollte? Die Überraschung dürfte Sie erstaunen, denn die Entsorgung von Medikamenten findet, mit wenigen Ausnahmen, über den Hausmüll statt.

Abgelaufene oder haltbare Medikamente kommen in den Hausmüll

Die landläufige Meinung besagt, dass Medikamente zum Sondermüll zählen und über die Apotheken zu entsorgen sind. Da spielt es keine Rolle, ob es sich um haltbare Medikamente oder um Tabletten handelt, deren Haltbarkeit schon längst überschritten wurde.

Bis zur Änderung der EU-Verpackungsordnung konnten Apotheken Medikamente kostenlos entsorgen und boten somit den Dienst an, Altmedikamente vom Kunden zurückzunehmen. Dies hat sich, je nach Region, deutlich geändert. Seit der Änderung gibt es jedoch kein entsprechendes Modell mehr und die Apotheken müssen die Vernichtung der Medikamente selbst regeln – und für die spezielle Entsorgung zahlen. Dennoch halten einige Apotheken an dem althergebrachten Prinzip fest und sammeln weiterhin die Medikamente ihrer Kunden. Ob diese über ein spezielles Sammelsystem oder über den Hausmüll entsorgt werden, hängt von der jeweiligen Apotheke, den Bestimmungen des Bundeslandes oder der regionalen Praxis ab.

Private Medikamente dürfen in die Mülltonne

Arzneimittel gehören in den Hausmüll. So schreibt es das Bundesministerium für Gesundheit auf seine Homepage. Einzig der Beipackzettel des Medikaments könnte an dieser Tatsache etwas ändern. Sind hier besondere Bestimmungen angegeben, sollten Sie sich an diesen orientieren.

Warum die Entsorgung in Ordnung ist

Viele Menschen sind der festen Überzeugung, dass Medikamente zum Sondermüll zählen, da von ihnen eine Gefahr ausgeht. Dies ist in den meisten Fällen nicht der Fall. Laut Einteilung gehören Arzneimittel zum Siedlungsabfall, der vor der endgültigen Lagerung auf der Mulldeponie verbrannt werden muss. Die hohe Verbrennungstemperatur vernichtet vermeintliche Schadstoffe in Altmedikamenten. Da der Boden einer Mülldeponie ohnehin vor dem Durchsickern von Wasser ins Grundwasser geschützt sein muss, besteht bei dieser Entsorgung keine Gefahr für die Umwelt.

Besondere Vorkehrungen bei der Entsorgung

Spritzen und Injektionsnadeln sollten niemals ohne einen Schutz in die Mülltonne gelangen. Injektionsnadeln lassen sich recht gut in einer PET-Flasche verbergen, die in diesem Fall natürlich ebenfalls dem Hausmüll zugeführt werden sollte. Am Besten ist es, die Medikamente in Zeitungspapier einzuwickeln und direkt in die Mülltonne und nicht erst in den Abfalleimer zu geben. So fischen auch Kinder nicht aus Neugierde Tabletten aus dem Abfalleimer. Wenn Sie in einem Stadtbezirk wohnen, in dem viele Obdachlose oder Drogenabhängige leben, sollten Sie bei der Entsorgung über den Hausmüll gesonderte Vorsicht walten lassen und darauf achten, dass die Tabletten nicht sichtbar in der Mülltonne liegen. Hier genügt jedoch wiederum das Einwickeln in eine Zeitung, die eventuell noch zusätzlich in einer Plastiktüte verpackt wird.

Nicht gestattet ist die Entsorgung von

  • Medikamenten über das Abwassersystem. Weder flüssige Medikamente noch Tabletten dürfen über die Toilette entsorgt werden, da sie den Wasserkreislauf nachhaltig beinträchtigen.
  • Alte Thermometer mit Quecksilber. Hier muss die Entsorgung über eine Sammelstelle oder eine Station für Sondermüll erfolgen. Eventuell sind Apotheken oder Ärzte bereit, die Entsorgung zu übernehmen.

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