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E-Zigaretten: Sind sie wirklich so schlecht wie ihr Ruf?

Eines ist wohl klar: Rauchen schadet der Gesundheit, aber als legales Genussmittel genießt Nikotin dennoch eine weite Verbreitung. Mithilfe der elektrischen Zigaretten scheint ein Ersatzmittel gefunden zu sein, aber Kritiker sind dennoch skeptisch.

Wie funktioniert das?

Die elektrische Zigarette funktioniert grundlegend anders als eine herkömmliche. Hierbei findet keine Verbrennung statt, weshalb es sich beim Konsumieren auch nicht um „Rauchen“ im eigentlichen Sinne handelt, sondern viel mehr um Dampfen. Denn das Liquid wird erhitzt und verdampft. Das Ganze kommt ohne Feuer aus, denn die E-Zigarette funktioniert mit Strom, der üblicherweise aus einem Akku kommt.

Was ist drin?

Das Mittel, das bei der elektrischen Zigarette verdampft wird, heißt Liquid und besteht unter anderem aus Propylenglykol, Aromen und je nach Liquid einem Teil Nikotin. Propylenglykol hat den Vorteil, dass es nicht giftig und deshalb weit verbreitet ist, man findet es unter anderem in Hautcremes oder als Trägerstoff für Lebensmittelaromen. Da die Dampfgewinnung bei der elektrischen Zigarette ganz anders funktioniert als bei Papier-Zigaretten, gibt es auch ganz andere Freiheiten bei der Herstellung des Liquids und man kann mit geringem Aufwand quasi jeden erdenklichen Geschmack erreichen.

Unterschied zu normalen Zigaretten

Der Unterschied zu normalen Zigaretten besteht vor allem darin, wie sie funktionieren. Eine klassische Zigarette wird angezündet und der Tabak glimmt vor sich hin. Wenn man an ihr zieht, entsteht Rauch, der eingeatmet wird. Rauch ist ein Verbrennungsprodukt, bei dem allerlei Verunreinigungen enthalten sind, weil die Verbrennung größtenteils nicht vollständig erfolgt und Zigaretten aus unzähligen Zusatzstoffen bestehen, die beigemischt werden, um einen bestimmten Geschmack zu erreichen. Daraus ergibt sich auch, dass beim Tabakrauch über 30 bekannte, sicher krebserregende Stoffe inhaliert werden – so viele Zutaten besitzt das Liquid nicht einmal. Dennoch halten sich Mythen über die noch relativ junge E-Zigarette hartnäckig. Vor allem Formaldehyd als krebserregender Stoff wird gerne als Nachteil erwähnt. Formaldehyd ist jedoch auch im normalen Zigarettenrauch nachweisbar und entsteht beim Verdampfen nur dann, wenn das Gerät mit der maximalen Spannung betrieben wird, wobei allerdings ungenießbarer Dampf entsteht.

Wissenschaftliche Studien

Zum Thema Rauchen ist in der Wissenschaft beinahe alles gesagt, könnte man meinen. Tabakwaren gibt es schon so lange, dass die Forschung ausreichend Zeit hatte, viele Erkenntnisse zu sammeln, die mittlerweile auch im allgemeinen Bewusstsein angekommen sind. Naturgemäß ist die Forschung bei E-Zigaretten noch nicht ganz so weit, da diese erst seit Beginn des Jahrhunderts auf dem Markt sind. Man kann allerdings nicht sagen, dass es keine Forschungsergebnisse dazu gibt, denn im PubMed finden sich allerlei Quellen, die sich mit der Wirkung von E-Zigaretten befassen und die Sammlung wird ständig erweitert. Es ist übrigens sogar so, dass es über E-Zigaretten mehr Langzeitstudien gibt als über die meisten anderen Drogen.

Sind E-Zigaretten also gesünder?

Die Antwort darauf könnte lauten: Vermutlich ja, aber Droge bleibt Droge. Man muss sich vor Augen halten, dass der Wirkstoff Nikotin nach wie vor ein Nervengift ist, das süchtig machen kann, auch wenn sich in Studien gezeigt hat, dass Nikotin allein weit weniger süchtig macht als Zigarettenrauch, weshalb davon auszugehen ist, dass der Suchtfaktor vor allem durch eine Wechselwirkung entsteht. Nicht von der Hand zu weisen sind die vielen Verbrennungsprodukte, die beim Tabakrauch inhaliert werden, die technologiebedingt bei der E-Zigarette fehlen. Von daher ist eine E-Zigarette eine Empfehlung für Raucher, aber dennoch kein Grund, mit dem Rauchen oder Dampfen anzufangen.

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