Der Nistkasten im Sommer – Hitzegefahr für die Küken

Im Sommer droht in vielen Nistkästen Hitzestau! Denn was ursprünglich als gute Hilfe für die Vogeleltern gedacht war, entpuppt sich mit zunehmenden Rekordtemperaturen als echte Gefahr für den Nachwuchs.

In Schweden hat man in einem Versuch mit Blaumeisen herausgefunden, dass die acht bis zwölf Tage alten Jungen, auf die mit Handwärmer erzeugte Temperatursteigerung im Nest vor allem mit starkem Hecheln ausgleichen.

Dabei ist Erstaunliches herausgefunden wurden:

  • Die in 40 Nistkästen getesteten Jungvögel wurden jeweils für 6 Stunden den erhöhten Temperaturen durch Handwärmer unterhalb des Nistkastens ausgesetzt. Dabei erhöhte sich die Temperatur im Inneren des Nistkastens um durchschnittlich 5,5 Grad.
  • Die Jungvögel reagierten auf die hohen Temperaturen mit verstärktem
  • Auch bei einer Umgebungstemperatur von 50 Grad Celsius konnte der Blaumeisen-Nachwuchs seine Körpertemperatur aufrechterhalten.
  • Eine höhere Sterberate konnte trotz der höchsten gemessenen Körpertemperatur während des Versuchs von 48,3 Gard Celsius nicht festgestellt werden.
  • Beim Körpergewicht jedoch ließ sich feststellen, dass die für das Hecheln verbrauchte Energie dem Stoffwechsel entzogen wird. Das Körpergewicht sank dadurch durchschnittlich um etwa 5%.

Die Studie hat gezeigt, dass Nistkästen niemals nach Süden ausgerichtet werden sollten. Die Brut kommt zwar mit den hohen Temperaturen im Inneren recht gut klar, verliert jedoch während der Wachstumsphase an Gewicht. Das kann zu einer allgemeinen Schwächung führen und verringert damit die Überlebenschancen des Jungtieres.

Tipps für die richtige Handhabung von Vogel Nistkästen

  • Hängen Sie Nistkästen stets leer auf, die Vögel übernehmen das „Einrichten“ selbst
  • Beachten Sie den Abstand von mindestens 10 Metern zwischen den Nistkästen gleicher Bauart (Ausnahme Koloniebrüter)
  • Bei Befestigung an einem Baum verwenden Sie nur baumschonende Aluminiumnägel – Die optimale Aufhänghöhe beträgt etwa 2 Meter
  • Neigen Sie den Nistkasten leicht nach vorne, damit kein Regenwasser eindringen kann
  • Richten Sie die Einflugöffnung nach Osten oder Südosten aus
  • Der ideale Ort zum Aufhängen ist ruhig, windgeschützt, regengeschützt und unerreichbar für Fressfeinde
  • Verwenden Sie einen Katzenabwehrgürtel bei Befestigung des Nistkastens an einem Baum
  • Wählen Sie einen Ort, der unerreichbar für Katzen und Marder ist – Während der Brutzeit verzichten Sie auf Blickkontrollen
  • Bringen Sie den Nistkasten fest an, damit er bei Wind nicht schwankt

Als Nistkasten eignen sich vor allem Bauten aus Holz, die zum Schutz vor Feuchtigkeit und Pilzbefall mit Leinöl oder umweltfreundlicher Bio-Lasur bestrichen werden. Beide Stoffe imprägnieren das Holz und schützen es vor Nässe, während sie gleichzeitig das schnelle Trocknen ermöglichen. Das Anbringen von Teerpappe auf dem Nistkasten ist nicht zu empfehlen, da die schwarze Abdeckung die Temperatur im Inneren ansteigen lässt und ein Hitzestau droht.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Aufhängen?

Damit Vögel, Schläfer und Nützlinge den neuen Nistkasten auch nutzen können, empfiehlt sich die Anbringung der Nistkästen im Herbst. Wenn im Spätsommer die Brutzeit beendet ist und der Nistkasten gereinigt werden kann, sollten Sie unbedingt Einmalhandschuhe tragen. Entfernen Sie das alte Nest, alte Eier und auch tote Küken vollständig. Starke Verschmutzungen können mit einer Bürste ^an der frischen Luft ausgebürstet werden. Atmen Sie dabei den Staub nicht ein. Verwenden Sie keine Reinigungsmittel oder Insektizide, dann kann für den nächsten Winter der Nistkasten zum Beispiel den Siebenschläfern zur Überwinterung dienen.

Beachten Sie, dass Schwalben, Zaunkönige und Halbhöhlenbrüter, wie das Rotkehlchen oder die Bachstelze, besondere Anforderungen an einen Nistplatz haben.

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