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Ratgeber: gesunde und artgerechte Katzenernährung

Welche Katzennahrung die richtige für Ihr Tier ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So unterschiedlich wie ihre Persönlichkeiten sind auch die Energie- und Nährstoffbedürfnisse von Katzen. Ob Kitten oder Senioren, ob Wohnungs- oder Gartenkatze – das Futter sollte genau an die individuellen Lebensumstände angepasst werden. Ältere Semester sind meist weniger agil, junge Katzen befinden sich im Wachstum. Eine Katze, die viel draußen ist, hat einen höheren Energieverbrauch als eine, die sich hauptsächlich daheim aufhält.

Für all diese Besonderheiten gibt es eine Fülle an Produkten. Das Angebot an Katzennahrung ist vielfältig. Doch woher weiß ich, welches Futter gerade für mein Tier am geeignetsten ist? Gebe ich besser Trocken- oder Feuchtfutter? Braucht mein Liebling aufgrund einer Unverträglichkeit oder Allergie spezielles Sensitiv-Futter oder sollte ich es gar mit dem Barfen probieren? Wir haben einige Tipps für Sie zusammengefasst.

Trocken- oder Feuchtfutter

Trockenfutter hat viele Vorteile. Es sieht appetitlicher aus als Feuchtfutter, riecht kaum und kann daher den ganzen Tag in der Wohnung stehen gelassen werden. Dennoch beobachten Katzenbesitzer ab und zu Verdauungsprobleme bei ihren Tieren nach der Gabe von Trockenfutter. Es stellt sich die Frage: Ist Trockenfutter wirklich gesund und entspricht es der natürlichen Ernährungsweise von Katzen?

Letzteres im Grunde kaum. Als Nachfahren von Wüstentieren haben Katzen zwar einen sehr geringen Bedarf an Flüssigkeit und kommen daher mit wenig Wasser aus, doch umso wichtiger ist es für sie, ihren Flüssigkeitshaushalt über die Nahrung auszugleichen. Wer Feuchtfutter gibt, wird beobachten, dass die Katze zusätzlich nur eine geringe Dosis an Wasser trinkt. Das ist vollkommen normal. Auch, dass bei der Fütterung mit Trockenfutter der Durst steigt.

Durch Trockenfutter wird dem Katzenkörper mehr Wasser entzogen. Das gilt es auszugleichen. Der hohe Getreideanteil kann zudem zu Problemen im Magen-Darm-Trakt führen, da der Darm der Katze Getreide nicht richtig aufspalten und daher schwerer verwerten kann als Fleisch. Doch kein Grund zur Panik: Einer gesunden Katze braucht man Trockenfutter nicht völlig zu verweigern, auf die Dosis und die Relation zu sonstigem Nassfutter kommt es an.

Für Besitzer hat Trockenfutter noch einen Vorteil: Da es zu 80 Prozent aus Getreide besteht und viel weniger Fleisch beinhaltet als die Feuchtvariante, ist es wesentlich günstiger zu haben. Dennoch sollte bei der Katzenernährung die Gesundheit des Tieres im Mittelpunkt stehen. Ganz müssen Sie auf die Gabe von Trockenfutter also nicht verzichten, aber Sie sollten auf die Mischung und Ausgewogenheit Acht geben.

Ernährung von Jungkatzen

Kleine Kätzchen im Alter von zehn bis zwölf Wochen benötigen für ihr Wachstum viel Energie. Etwa 90 Prozent der Energie, die sie durch ihre Nahrung aufnehmen, wird darauf verwendet. Erstaunlich: Nur etwa 4 bis 9 Prozent verbrennen Kitten beim Spielen. Entscheidend in dieser Phase ist es, absolut hochwertige Katzennahrung zu verfüttern, die zusätzlich den Bedarf an Eiweiß und Vitaminen deckt.

Damit das Kätzchen seinen Bedürfnissen entsprechend jederzeit an sein Futter kann, kontrollieren Sie die Futterstelle am besten mehrfach am Tag und füllen sie bei Bedarf wieder auf. Erst wenn eine Katze das Alter von zwölf Wochen erreicht hat, sollten Sie auf einen neuen Rhythmus umstellen. Erst fünf-, dann dreimal täglich sollte nun gefüttert werden. Das Morgen- und das Abendessen dürfen dabei üppiger ausfallen als die restlichen Mahlzeiten.

Nehmen sie Ihr Kätzchen einem Züchter ab, dann lassen Sie sich eine Liste mit Empfehlungen mitgeben. Die Erfahrung zeigt, dass die Umstellung manche Jungtiere verwirrt und wählerisch werden lässt. Da ist es gut zu wissen, wie der bisherige Speiseplan ausgesehen hat. Natürlich spricht nichts dagegen, neben dem Gewohnten auch leckere Alternativen anzubieten. Hauptsache gesund!

Folgende Tipps helfen bei einer ausgewogenen Futterplanung:

  • Wechseln Sie frisches Futter mit Kitten-Dosenfutter oder mischen Sie beides zu gleichen Anteilen.
  • Hüten Sie sich vor Vitaminpaste, denn sie kann das Hungergefühl der Kätzchen beeinflussen.
  • Stellen Sie immer eine Schüssel mit frischen Wasser bereit.
  • Gehen Sie erst im Erwachsenenalter der Katze zum Trockenfutter über, da der Wasserbedarf junger Katzen sehr hoch ist.

Barfen für Katzen

In der Diskussion um artgerechte Ernährung von Katz und Hund ist vor einiger Zeit ein neuer Begriff in die Mode gekommen, das Barfen. Die Abkürzung B.A.R.F. steht ursprünglich für „bones and raw food“, wird im Deutschen aber ebenso gern mit „biologisch artgerechte Rohfütterung“ übersetzt. Im Kern bedeutet beides dasselbe: die Tiere so natürlich und ihrer Art entsprechend zu ernähren wie möglich.

Wer „richtig“ barfen will, der sollte den Ernährungsplan seiner Katze individuell zusammenstellen. Unverträglichkeiten oder Allergien gegen bestimmte Inhaltsstoffe von Fertigfutter zählen zu den häufigsten Ursachen, aufgrund derer Tierhalter die artgerechte Fütterung bevorzugen. Solche Faktoren gilt es ebenso zu beachten wie das Alter und die Lebensweise einer Katze. Hier bietet es sich an, im Fachhandel eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Auf keinen Fall sollte man ohne Vorkenntnisse allein einen Barf-Futterplan erstellen.

Rohes, im Grunde unverarbeitetes Fleisch bildet das Gros beim Barfen. Wer nun aber denkt, er solle künftig ganze Vögel oder Mäuse verfüttern und schon die Nase rümpft, kann durchatmen: Im Futterhandel gibt es mittlerweile zahlreiche Produkte, die den hohen Ansprüchen des Barfens gerecht werden. Verarbeitet werden verschiedene Fleischsorten, die durch sogenannte Supplemente angereichert werden: Taurin, Natrium und Eisen zählen dazu. Vitamine nicht zu vergessen.

Besonderheiten im Winter

Ein Tipp zum Schluss für die kalte Jahreszeit: Oft haben Katzen im Winter einen stärkeren Appetit als sonst – und das ganz unabhängig davon, ob das Tier in der Wohnung oder draußen überwintert. Um Übergewicht zu vermeiden, sollten Sie auf diesen Umstand ein Auge haben. Übergewicht kann zu Krankheiten führen oder deren bereits bestehende Symptome verstärken: Es drohen Allergien, Diabetes oder auch Krebs. Geben Sie auf Ihren Liebling daher gut Acht. Sie möchten noch mehr über die richtige Katzenernährung erfahren? Hier gibt es weitere Tipps!

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