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Grünpflanzen im Schlafzimmer – schädlich oder nicht?

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Grünpflanzen finden in Wohn- und Büroräumen aus gleich mehreren Gründen Platz: Sie werden häufig zur Dekoration und zur wohnlicheren Gestaltung aber auch zur Verbesserung des Raumklimas aufgestellt. Zudem sorgen Zimmerpflanzen gerade bei Menschen, die sich tagsüber sehr viel in geschlossenen Räumen aufhalten, für einen zusätzlichen Wohlfühlfaktor, da sie eine Art „grüne Oase“ innerhalb der tristen Zimmerwände bilden.

Grünpflanzen zur Verbesserung des Raumklimas

Die Wissenschaft belegt, dass Grünpflanzen zur Verbesserung des Raumklimas beitragen. Da Menschen durchschnittlich etwa 20 Stunden pro Tag in Innenräumen verbringen, ist die Luftqualität innerhalb dieser Räumlichkeiten für die Gesundheit wesentlich. Studien der NASA-Forscher beispielsweise beweisen, dass Zimmerpflanzen schädliche Substanzen aus der Luft filtern können. Pflanzen nehmen nämlich über ihre Blätter Gase auf und verarbeiten diese oder transportieren sie in ihr Wurzelwerk.

Weiterhin erhöhen Zimmerpflanzen die Luftfeuchtigkeit. So sorgen beispielsweise drei bis sechs größere Zimmerpflanzen in einem Raum von 30 Quadratmeter Größe gerade im Winter für eine ideale Luftfeuchtigkeit von etwa 45 bis 55 Prozent.

Auch der bloße Anblick von Zimmerpflanzen hat positive Auswirkungen: Weitere Studien zum Thema Pflanzen in Wohnräumen belegen, dass Menschen mit Blick auf Grünpflanzen schwierige Situationen besser meistern, kranke Patienten sich besser erholen und die Farbe Grün im allgemeinen stressmindernd wirkt.

Grünpflanzen im Schlafzimmer: Negativaspekte

Generell überwiegen die positiven Aspekte von Grünpflanzen in Innenräumen. Im Schlafzimmer können Pflanzen jedoch auch negative Auswirkungen auf den Schlaf ausüben.

Einen Negativaspekt von Grünpflanzen im Schlafzimmer stellt der Sauerstoffverbrauch dar. Tagsüber produzieren Pflanzen Sauerstoff, wofür sie Licht benötigen. Nachts, wenn das Tageslicht fehlt, verbrauchen Pflanzen jedoch Sauerstoff. Der Sauerstoffbedarf einer Pflanze ist allerdings so enorm gering, dass er im Schlafzimmer daher meist kaum ins Gewicht fällt. Problematisch wird es jedoch, wenn auf einen kleinen Raum sehr viele Pflanzen kommen und zudem mit geschlossenem Fenster geschlafen oder schlecht gelüftet wird.

Ein zweiter wichtiger Faktor ist der Geruch. Nicht nur die Pflanze selbst, sondern auch die feuchte Erde verströmen Gerüche, die den Schlaf unter Umständen negativ beeinträchtigen können. Vor allem Pflanzen mit Blüten verdunsten ätherische Öle, die wir Menschen nicht immer bewusst wahrnehmen, die unseren Schlaf jedoch trotzdem stören können. Hier noch einmal die möglichen Probleme im Überblick:

  • Geringer Sauerstoffverbrauch (bei geschlossenem Fenster durchaus merklich)
  • Gerüche der Pflanzen könnten den Schlaf beeinflussen

Grünpflanzen im Schlafzimmer: Darauf sollten Sie achten

Prinzipiell können Sie sich bedenkenlos Zimmerpflanzen in das Schlafzimmer stellen. Damit die Pflanzen sich jedoch vor allem positiv auf das Raumklima und Ihr Wohlbefinden auswirken, ist die Auswahl der Pflanzenart von entscheidender Bedeutung. Die jeweiligen Ansprüche der Pflanze in Bezug auf Licht, Temperatur, Wasserbedarf und pH-Wert des Pflanzensubstrates sind zu beachten.

Grundsätzlich sollten Sie außerdem folgendes beachten, wenn Sie Pflanzen in Ihr Schlafzimmer stellen möchten:

  • lüften Sie regelmäßig, am besten morgens und abends 10 Minuten
  • achten Sie darauf, dass die Raumtemperatur im Schlafzimmer bei etwa 18 Grad liegt
  • sorgen Sie dafür, dass die Pflanzen tagsüber genügend Licht bekommen, um die Luft zu filtern und Sauerstoff zu produzieren

Die besten Zimmerpflanzen für das Schlafzimmer

Grünlilie, Efeu, und Drachenbäume eignen sich besonders gut als Luftreiniger. Eine Grünlilie schafft es beispielsweise, den Formaldehydgehalt einer geschlossenen Kammer innerhalb von 24 Stunden um 86 Prozent zu reduzieren. Formaldehyd gehört übrigens zu der Art von schädlichen Chemikalien, die wir häufig in der Luft innerhalb von geschlossenen Räumen vorfinden, und die beispielsweise durch Klebstoffe, Zigarettenrauch, Insektizide, aus Teppichböden oder behandelten Möbeln dorthin gelangen.

Andere Pflanzen, wie beispielsweise Bogenhanf, Orchideen, Bromelien oder Echte Aloe, nehmen auch nachts Kohlendioxid auf und sorgen für frische Luft.

Vorsicht ist allerdings bei Allergikern geboten, da in manchen Fällen auch Zimmerpflanzen einen „Heuschnupfen“ auslösen können. Für Allergiker gilt daher, sich vorab genau über die gewählte Pflanze und das Allergierisiko zu informieren.

Interessante Zimmerpflanzen im Überblick:

  • Grünlilien filtern Formaldehyde aus der Luft
  • Orchideen, Bogenhanf oder Bromelien nehmen auch nachts Kohlendioxid auf

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